Norwegen 1990  Eine kleine Reise zum Nordkapp

Wer rechnet schon damit, daß ein Urlaub in Norwegen völlig verregnen kann. Ich nicht. Aber ehrlich: 12 von 14 Tagen regnete es. Und das im Juli! Dafür konnte das Mückenspray im Rucksack bleiben, denn bei so einem Sauwetter suchen sich selbst die Mücken ein trockenes Plätzchen. Auch mein Kumpel Frank und ich haben das Zelt oft gegen eine beheizte Blockhütte eingetauscht. Der mitgebrachte Rum heizte dann zusätzlich von Innen ein. Trotzdem ist Norwegen ein wunderschönes Land, das ich gern mal mit dem Motorrad bereisen würde. Nach zwei völlig verregneten Motorradtouren durch Schweden, war ich allerdings recht froh, in Norwegen mit dem Auto unterwegs gewesen zu sein.

Berge, Wälder und Seen: Das ist Norwegen. Der Geiranger Fjord soll ja der schönste Fjord Norwegens sein. Sogar Traumschiffe fahren hier hinein. Die Landschaft hätte bei Sonnenschein sicherlich noch mehr beeindruckt. Was mich ebenfalls beeindruckt hat, waren die Bierpreise in den Kneipen. Bekanntlich fand 1990 die Fussball Weltmeisterschaft statt. Die Zeche war nach den Spielen dann entsprechend hoch. Auch wurden die Spiele ohne jeglichen Kommentar im Fernsehen übertragen. Wenn mir auch das selbstherrliche Gesülze mancher Sportreporter ziemlich auf die Nerven geht: Ganz ohne geht es auch nicht.

Ziemlich gespenstisch, wo einen die Fähre hinbringt. Tiefhängende Wolken, Dunst und Regen verschleiern den Zielhafen. Schon komisch: Je weiter es nach Norden ging, umso besser wurde das Wetter. Mitternachtssonne bei Hammerfest, der nördlichsten Stadt Norwegens. Irgendwo hier in einem erbärmlichen Fernseh - Container auf einem Campingplatz, haben wir dann auch das Finale gesehen. Während in Deutschland der Baum brannte und die Autokorsos durch die Strassen fuhren, nahm hier kaum jemand Notiz davon. Deutschland ist Weltmeister. Who cares…?

Und schließlich: Am Nordkap scheint die Sonne bei lockeren 20 Grad.  Shake Hands mit meinem Kumpel Frank am Nordkap. Mit seinem alten VW Golf Diesel hatten wir keine Probleme.