Sardinien 2021

Auch 2021 war mal wieder durch Corona beeinträchtigt. Weite Reisen waren praktisch unmöglich. Also bleibt man mal schön in Europa. Da mir der Nordosten von Sardinien ausgesprochen gut gefallen hatte, wollte ich mir diesmal den Südwesten anschauen. Eine Reise, die bereits im Oktober 2020 stattfinden sollte aber eben coronabedingt abgesagt wurde. Das Hotel Aquadulci war schon recht nobel. Liegen am Pool ausreichend vorhanden. Die Zimmer groß und luxuriös.

Einziges Manko hier: Zum Strand musste man ca. 10 Minuten, durch die Dünen und vorbei an einer Lagune, wandern. Dafür gab es dann eine nette Strandbar, an der man auch abends noch einen Sundowner nehmen konnte. 


Die Ferien hatten in Italien gerade angefangen und die Strände waren entsprechend voll. Die Italiener waren gut drauf und daher war auch von Abstandsregeln nicht viel zu sehen.

Direkt am Ende des Strandes starten Wanderwege entlang der Küste. Hier ist es ruhig und einsam. Den Strand von Tuerredda erreicht man besser mit dem Auto. Er gilt als der schönste in dieser Gegend. Da gibt es auch ein paar größere Strandbars.

Arme Katze: Draußen ist es doch viel schöner. Auch im bergigen und bewaldeten Hinterland kann man gut wandern. Allerdings stiegen die Temperaturen schon am frühen Vormittag auf deutlich über 30 Grad. Schweisstreibend…

Ein Besuch der Hauptstadt Cagliari darf natürlich auch nicht fehlen. Besonders viel zu sehen gibt es hier allerdings nicht. Mich haben insbesondere die renovierungsbedürftigen Hausfassaden interessiert. Das waren für mich die interessantesten Fotomotive.

Alles in Allem kann es der Südwesten Sardiniens nicht mit dem Nordosten aufnehmen. Und dass es hier viel günstiger sein soll, das kann ich auch nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil.

Lago di Garda 2021

An den Gardasee wollte ich immer schon mal. Und nun bot sich die Gelegenheit. Ich bin aber aus dem Alter raus, wo man so eine weite Strecke in einem Rutsch durchfährt. Habe ich ja gar nicht nötig. Also erstmal einen kleinen Zwischenstopp in Berchtesgaden einlegen. Hatte zwar den Ruf eines Corona Hotspots, aber den Königssee wollte ich schon immer mal sehen. Der zeigte sich aber zunächst von seiner verregneten Seite.

Einen Tag später sah die Welt aber schon wieder ganz anders aus. Die Gegend um den Königssee ist ein echtes Wanderparadies, was ich auch gleich mal austesten konnte. Dieser kurze Aufenthalt hat mich schon mal auf den Geschmack gebracht. Berchtesgaden: Ich komme wieder.


Und dann ging es weiter nach Malcesine.

Ehe man diesen quirligen Ort erreicht, muss man allerdings erstmal die Uferstrasse meistern, ohne sich selbst oder einen anderen Verkehrsteilnehmer zu töten. 

Da fährt man in den ersten dunklen Tunnel hinein, natürlich noch mit Sonnenbrille auf der Nase, und dann kommen einem Fussgänger, Radfahrer, Moped oder Motorradfahrer, überholende italienische Kleinwagen, Mütter mit Kinderwagen und alles andere, ausser vielleicht UFOs, entgegen. Gott sei dank ist der Verkehr so dicht, dass man nicht besonders schnell fahren kann. Anhalten ist hier aber auch nicht möglich, denn freie Parkplätze gibt es definitiv nicht.

Da bin ich doch heilfroh, dass mein Hotel Val Di Monte in den Bergen oberhalb von Malcesine liegt. Auch wenn man einen dreissig minütigen Fussmarsch auf sich nehmen muss, um ohne Auto in den Ort zu kommen, so ist die Ruhe, abgesehen von einigen irre kläffenden Kötern in der Nachbarschaft, und Die Aussicht auf die Berge und den See, doch obere Sahne.

O.K., so weit oben lag das Hotel nun doch nicht. Wer diesen fantastischen Blick auf Malcesine und den Gardasee haben möchte, der muss eine ziemlich anstrengende Wanderung in die Berge machen. Das hat schon für so manchen alten Wanderschuh das Ende bedeutet.

Bevor es nun zum Sightseeing weiter um den See gehen konnte, musste der nette Herr von der kleinen Autowerkstatt zunächst mal wieder eine Schraube aus dem Reifen meines Wagens entfernen und das dadurch entstandene Loch flicken. Nach 20 Minuten und 20 Euro ärmer, konnte es dann weitergehen.

Da schau sich doch mal einer diese Menschenmassen an, die da über die Brücke nach Sirmione einfallen. Das hat aber auch seinen Grund, denn Sirmione ist wunderschön. Erinnert ein wenig an Disneyland. Hier gibt es riesige Portionen Eis zu essen und es gibt viele Restaurants und eine mittelalterliche Atmosphäre. Verlässt man die Altstadt, so wird es schon nach ein paar hundert Metern ruhiger und man findet viele kleine verträumte Plätze. Es wäre sicher eine gute Idee, sich in einem der schönen Hotels auf dieser Halbinsel einzumieten. Dann hätte man die kleine Halbinsel fast für sich alleine, wenn die Tagestouristen wieder in ihren Reisebussen sitzen.

Mit Verona wartet dann noch eine weitere Sehenswürdigkeit ganz in der Nähe des Gardasees auf einen Besuch. Natürlich ist dieses Schnuckelige Städtchen ein Touristenmagnet und entsprechend überlaufen. aber auch hier kann man die ausgetretenen Pfade recht schnell verlassen und die ruhigeren Ecken kennenlernen. Es sei denn, man ist auf der Suche nach dem berühmten Balkon, auf dem Julia von ihrem Romeo angeschmachtet wurde.

Welcher ist es denn nun? Der obere? Oder der Untere? Falsch. Der Balkon befindet sich in einem überlaufenen Innenhof, wo man nur reinkommt, wenn man eine Stunde lang angestanden hat.

Das ist zu viel für mich.

Rechtzeitig zurück am Gardasee, um bei einem Glas Wein auf dem Balkon des Hotels die blaue Stunde zu geniessen. So macht das Spass. Weniger Spass werden Wasserratten und Freischwimmer am Gardasee haben. Ich habe keinen einzigen Strand gesehen, an dem ich mich hätte in der Sonne aalen wollen.  Und es war mir hier einfach zu voll. Die Nachsaison scheint hier die neue Hauptsaison zu sein. Möchte nicht wissen, wie es hier in den Sommerferien aussieht. DAs werde ich aber auch nie erfahren, denn noch einmal wird es mich nicht hierher verschlagen.

Das letze Highlight auf dieser Reise war dann die Zwischenstation auf der Heimreise: Rothenburg ob der Tauber. Und hier hatte Corona auch endlich mal etwas Positives: Wo sich sonst die Chinesen auf ihren kleinen Füssen herumtrampeln, da herrschte fast gähnende Leere. Eine wunderschöne Stadt, in der alle Touristen ein glückseliges Lächeln im Gesicht haben, was sicherlich an den vielen Schoppen Wein liegt, die hier so über den Tresen gehen.

Und auch die Unterkunft hier war der Knüller: der Tagungsort Wildbad, ein evangelisches Bildungszentrum, das eher einer Jugendherberge ähnelt, als einem Hotel. dieses skurrile Schoss, eine Mischung aus „The Shining“ und „Einer flog über das Kuckucksnest“ würde ich gerade deshalb immer wieder buchen.

Italien hat sich zu einem meiner Lieblingsreiseländer entwickelt. Das fängt in Südtirol an und hört auf Sardinien auf. Da gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Und in 2022 wird es auch wieder nach Sardinien gehen. Dann ist mal der Südosten der Insel dran. Ich bin schon ganz gespannt darauf…