Irland 2025 Kirchen, Klippen, kleine Städte

Schon nach dem ersten Urlaub in Irland 2016 stand für mich fest: Dieses Land hat potenzial für mindestens eine weitere Reise. Und so versuchte ich dann, die noch weissen Flecken auf meiner Irlandkarte zu füllen. Diese Reise startete natürlich wieder am Flughafen von Dublin, wo ich einen schrottreifen französischen Kleinwagen bei Europcar in Empfang nehmen konnte. Und sogleich ging es zur ersten Station dieser Rundreise: Drogheda, ein ziemlich uninteressantes Nest, dass ich auch nur für die erste Übernachtung und das erste Guinness einem überteuerten Flughafen- oder Dubliner Touristenhotel, vorgezogen habe.

Die vielleicht schönsten und touristenfreien Abbeys findet man manchmal einfach am Wegesrand. Da Newgrange ausgebucht war (Karten muss man wochen im Voraus besorgen), ging es nach TriM. Das Trim Castle ist uninteressant. Die Stadt selbst aber ganz niedlich.

Gut für eine Nacht in skurrilem Ambiente: Im Boyne Valley Hotel war ich der jüngste Gast.


Am Bahnhof gibt es einen gemütlichen Pub, im Black Bull Inn tolle Burger und das Stadttor ist das historische Highlight in diesem ansonsten völlig uninteressanten Ort.

Mit dem schönen Ort Donegal, ist die Nordwestküste erreicht. Dass das Navi mich auch durch Nordirland schickte und damit zu einem illegalen Einwanderer machte, merkte ich nur daran, dass die Geschwindigkeitsbeschränkungen plötzlich in Meilen angegeben waren. Grenzkontrollen gab es freilich nicht. Der Riverwalk in Donegal, führt auch durch einen Märchenwald…

Die grösste Attraktion an der Nordwestküste sind die Klippen von Slieve League. Es gibt einen schönen Wanderweg oberhalb der Klippen. Der gemeine Tourist schafft es allerdings nur bis zum Aussichtspunkt. 

Wegen einer Strassensperrung ging es auf abenteuerlichen Nebenstrassen, wo man bei Gegenverkehr schon mal einen Kilometer bis zur nächsten Ausweichmöglichkeit zurücksetzen muss und vorbei an einem Wasserfall, zum Glenveagh Castle.

Eigentlich dachte ich, Bellyshannon sei ein Badeort. Die Kleinstadt liegt zwar an der Küste, aber vom Meer fehlt jede Spur. Dafür meldete sich die Reifendruckkontrolle. Der wortkarge dicke Kerl vom Reifendienst, gab aber Entwarnung. Alles o.k..

Vielleicht lag es an den verregneten und überfüllten Strassen, dass mir Galway so gar nicht gefiel. Meine Unterkunft, das Huntsman Inn, war aber klasse.

Das Strade Friary ist eher unbekannt und daher laufen hier auch keine Touristen herum. Nun sollte es aber an den Strand gehen. Mit den Stränden ist das allerdings in Irland immer so eine Sache. An der Küste ist es etwas kühler und windiger und als wirklich schön würde ich die Strände auch nicht bezeichnen. Also erstmal ein kühles Guinness bei allerbestem Wetter in einem Pub am Strassenrand.


Und dann gab es ihn doch noch, den Traumstrand. 16 Kilometer durch die Pampa muss man bis zum Lost Valley fahren, wo einige Alternative ein kleines Zeltlager errichtet haben. Hier ist der Strand weit, die Dünen hoch und das Wasser karibisch. Einzige Infrastruktur: Ein Dixi Klo.

Wer es touristischer mag, der fährt zur Kylemore Abbey. Hier tobt der Bär. Auf dem weitläufigen Gelände, verteilen sich die Besucher allerdings ganz gut. Eine Besichtigung lohnt sich.

Und dann ein absolutes touristisches Highlight: Die Cliffs of Moher. Überfüllte Parkplätze und zahlreiche Reisebusse. Schön anzusehen, aber auch nicht überwältigend.

Im Bunratty Castle trifft Kultur auf Disneyland. Hier wurde so einiges zusammengetragen und auf einem riesigen Gelände rund um die Burg zu einem historischen Dorf zusammengefügt. Man kann hier sehen, wie die Menschen damals, vom einfachen Hilfsarbeiter bis hin zum Adligen, gelebt Haben.


In der Burg selber wird es eng, wenn sich mal wieder eine Reisegruppe durch die engen Gänge drängt. Dann geht es nicht mehr vor und zurück.

Die Kirche von Bunratty Castle, wurde von einem anderen Ort „importiert“.

DAs historische Cahir House Hotel liegt im Zentrum der Stadt, nahe dem Cahir Castle, dass schon häufig als Kulisse für Filmproduktionen diente.

Auf dem Weg in die Wicklow Mountains, gibt es noch einige weitere Sehenswürdigkeiten, wie die St. Dubhain's Church, Dunbrody Abbey und Tintern Abbey, ehe man den ältesten Leuchtturm der Welt erreicht: Hook Lighthouse.

Im Wicklow Mountains Nationalpark gibt es einen der ältesten Trails Irlands zu begehen: Den Monk Trail. Ein kleiner Abstecher führt zur St. Saviour's Priory, wo man keinen anderen Menschen antrifft. Bei der Glendalough Cathedral, nahe dem Visitor Center, sieht das schon anders aus. Touristenbusse schütten hier Menschenmassen ab und man braucht etwas Geduld, um gute Fotos zu machen. Ein lohnenswerter Trail führt zu den Ruinen von Miners Village.

Fazit: Es ist ja oftmals so, dass die erste Reise nicht zu toppen ist. Und das war auch dieses mal so. Obwohl ich doppelt so viel Zeit hatte, habe ich irgendwie weniger gesehen. Das lag zum Teil an den extrem schlechten Strassen im Nordwesten und Westen Irlands. Das Fahren hat da einfach zu lange gedauert, so dass ich oft meinen Reiseplan kürzen musste. Das Guinness schmeckte von Tag zu Tag besser und am Ende war ich danach süchtig. Burger, Pizza, Fish und Chips werden nach 10 Tagen am Körper deutlich sichtbar uns trotz anschliessender Low Carb Diät, scheint man die Pfunde nicht wieder loszuwerden. Das Wetter war ausgesprochen gut, für Irland, fast schon eine Hitzewelle. Mit Blick vom Flughafenhotel auf den Holiday Parkplatz in Dublin sage ich „Tschüss“ zu Irland.